Bilder und Bericht Simplon Dorf
01.10.2020 20:50:00
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Trotz allen Widrigkeiten des Corona trafen wir uns am 11. September 2020 in Simplon Dorf. Gemäss Urs war es das erste Mal, dass am Vortag schon alle Wohnmobile vollzählig eingetroffen sind. Über den Simplonpass 2005 m.ü.M. waren die Meisten angereist. Er gilt noch heute als einer der bedeutendsten und zugleich schönsten Alpenpässe und ist ganzjährig befahrbar. Rund um den Pass gibt es noch weitgehend unberührte und wilde Täler, die erwandert werden können.
Dann gelangten wir ins 700jährige Dorf Simplon auf 1476 m.ü.M. Das kleine im italienischen Stil erbaute Dorf mit den auffallend schönen Steindächern verfügt über eine traditionsreiche Kultur und einen sehenswerten alten Dorfkern. Am Samstag um 10.00 Uhr besuchte uns Gabriel der Ziegenhüter. Er erzählte uns viele spannenden Sachen vom Dorf. Wir durften feststellen, dieses Dorf lebt noch richtig. Wir erfuhren, wie sie die Kriege überlebt haben oder wie sich ein Lawinenniedergang mitten durchs Dorf ereignet hatte. Wir spazierten mit ihm zu den Häusern. Bei der Käserei erzählte er uns z.Bsp. wie es zu dieser gekommen ist, weil anfangs jeder seine Milch selber verarbeiten und verkaufen musste. Und das im Simpälär Dialekt - das war für uns gar nicht so einfach zu verstehen. Da mussten wir unsere Hirnzellen anstrengen! Simplon Dorf stellte sogar von 1950-1954 einen Bundesrat, Escher hiess er. Bekannt ist Simplon Dorf auch für sein Roggenbrot. Der Sauerteig der Bäckerei Arnold schaffte es 2016 in die einzige Sauerteigbibliothek der Welt (in Belgien). Es gab aber auch andere feine Sachen zu kaufen in jener Bäckerei!
Der Fluss Diveria entspringt auf dem Simplonpass. Dem Fluss entlang wanderten wir auf dem Stockalperweg. Die enge Schlucht nach Gondo galt bis ins 17. Jahrhundert als unüberwindbar. Erst der Briggkaufmann Kaspar Jodok von Stockalper begann den Simplonpass für den Transport von Salz auf Tragtieren aus dem Mittelmeerraum zu nutzen. Zum Teil ist die original gepflästerte Wegoberfläche erhalten geblieben. Nach dem Bau der napoleonischen Fahrstrasse ist der grösste Teil des Weges zerstört worden. Bei der Sanierung hat man metallene Passerellen und Stege montiert. Überall Granitwände wo zum Teil geklettert wird; auch im Bachbett die schönsten Formationen. Sogar durch einen schwach beleuchteten Tunnel des Forts wanderten wir. Dort könnte man noch weitere mysteriöse Gänge mit einem Führer besichtigen und sogar Goldminen anschauen!
Nach über vier Stunden gelangten wir nach Gondo. Das wurde sozusagen berühmt durch den Erdrutsch (Schlammlawine) im Jahr 2000. Sie kam unverhofft mitten durchs Dorf, 14 Menschen verunglückten. Das Dorf wurde wiederaufgebaut. Dann gelangten wir an die Grenze zu Italien. Darum war das Zwischenbergental natürlich militärisch ein wichtiger Ort während den Weltkriegen. Mit dem Postauto fuhren wir die interessante Strecke auf der Strasse dann wieder zurück nach Simplon Dorf.
Mit 21 Fahrzeugen durften wir beim grosszügigen Werkhof auf der Wiese stehen. Sogar der Gemeindevorsteher hat uns persönlich begrüsst, was unser Club schon lange nicht mehr erlebt hat. Er interessierte sich für unsere Anliegen und Wünsche.
Unser Ex-Präsi Sepp Wobmann feierte genau am Freitag seinen 70. Geburi. Da feierten wir natürlich auch ausgiebig mit ihm. Grosszügiger Apéro und Marie-Therese hat ganz viele Kartoffeln zu feinem Kartoffelsalat zubereitet und Würstli dazu, das war ganz prima. Vielen Dank!
Auch Beat, der für uns dieses Treffen organisiert hatte, wird bald 70. Da man ja nicht weiss, was Corona dieses Jahr mit uns noch vorhat, spendierte er uns einen Apéro schon im Voraus. Gute Ideen haben die Leute, vielen Dank!
Lilly Knupp